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1. Die deutsche Geschichte in der Neuzeit bis 1740 - S. 59

1897 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
Dunkelmann gestürzt und an seine Stelle der unwürdige Kolb von Wartenberg getreten war. der seine Stellung zur eigenen Bereicherung mißbrauchte. 4. Der König erwarb sich mancherlei Verdienst um Kunst und Wissenschaft, wozu ihn nicht bloß das Streben nach äußerem Glanze veranlaßte. Auf Anregung seiner Gemahlin wurde in Berlin die Akademie der Wissenschaften gestiftet. Der erste Vorsitzende derselben war der berühmte Philosoph Leibnitz, der auch den Plan dazu entworfen hatte. Ebenso wurde auch eine Akademie der Künste eingerichtet. Auch die Universität Halle wurde damals gegründet (1694). Besonders seine Hauptstadt Berlin schmückte der König durch herrliche Prachtbauten. Ganze neue Stadtteile entstanden. Das königliche Schloß, von dem berühmten Baumeister und Bildhauer Schlüter entworfen, und das Zeughaus stammen aus dieser Zeit, ebenso das Reiterstandbild des Großen Kurfürsten, ebenfalls ein Kunstwerk Schlüters. Charlottenburg erinnert durch seinen Namen noch jetzt an die erste Königin von Preußen. Der nordische Krieg, 1700—1721. Während die Staaten des westlichen Europa sowie auch das deutsche Reich in dem spanischen Erbsolgekriege mit einander rangen, entbrannte auch im Norden und Osten des Erdteils ein gleich langer, blutiger und folgenschwerer Krieg. Die Jugend des in feinen Fähigkeiten allgemein unterschätzten Königs Karl Xii. von Schweden suchten drei Mächte zu Gebietserweiterungen zu benutzen. Es waren dies Rußland, das Zar Peter der Große mit Erfolg zu einer Großmacht zu erheben sich bemühte, Polen und Dänemark. Alle drei hatten in früheren unglücklich geführten Kriegen an Schweden Gebiete abtreten müssen, die sie jetzt wieder zu erlangen hofften. Der König von Polen. August Ii. der Starke, der zugleich Kurfürst vou Sachsen war. eröffnete den Krieg mit einem Einfall in Livland: doch bald stand Karl Xii. gerüstet seinen Feinden gegenüber. Zuerst zwang er Dänemark zum Frieden und Rücktritt von dem Bündnisse. Dann wandte er sich gegen die Russen, welcke in die schwedischen Ostseeländer eingefallen waren und Narva (in Jngerman-land) belagerten. Hier stritten die Schweden ihres alten Kriegsruhms würdig und siegten trotz ihrer geringeren Truppenzahl, 1700. Karl Xii. wandte sich nun gegen August den Starken. Er drängte ibu zurück, nahm Warschau, siegte über das sächsisch-polnische Heer in zwei Schlachten und verfolgte den polnischen König bis in sein Erbland Sachsen. In dem

2. Die deutsche Geschichte in der Neuzeit bis 1740 - S. 61

1897 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
im nordischen Kriege festgesetzt. Dennoch beteiligte sich Hannover, welchem Dänemark die eroberten schwedischen Gebiete Bremen und Verden zusicherte. am Kampfe gegen Schweden. Preußen besetzte das schon von den Russen besetzte Stettin und nahm es für die Dauer des Krieges in Sequestration (Verwaltung). Als Karl Xii. ersuhr, daß die Schweden einem Reichsrat die Regierung übertragen und mit Polen und Rußland über einen Frieden unterhandeln wollten, verließ er die Türkei und eilte, in 14 Tagen 280 deutsche Meilen zurücklegend, nach Schweden zurück; ganz unerwartet erschien er 1714 vor Stralsund. Karl verlangte von Preußen die Herausgabe von Stettin ohne Erstattung der Sequestrationskosten. Als dies verweigert wurde, erfolgte die Kriegserklärung. Darauf rückte ein Heer der Verbündeten, zum größten Teil aus Preußen bestehend, in Pommern ein und eroberte Stralsund und Rügen. Karl suchte gegen Abtretung der eroberten Ostseeländer an Rußland mit diesem gefährlichsten Feinde ein Bündnis zu schließen. Um diesen Verlust zu ersetzen, wollte er den Dänen Norwegen entreißen. Dock mehrere Züge, die er nach diesem Lande unternahm, verliefen unglücklich. Bei der Belagerung der Festung Fnedrickshall (im südlichen Norwegen) traf den König, als er zur Nachtzeit die Arbeit in den Laufgräben besichtigte, eine Kugel, 1718. Ob er durch eine verirrte Kugel von der Festung her oder durch Meuchelmord gefallen, ist ungewiß. Trotz großer Tapferkeit und bedeutender Feldherrngabe verfehlte der vielbewunderte Held doch feine Lebensaufgabe und verursachte das Herabsinken Schwedens von seiner Machtstellung, ^n Schweden felgte Karls Xii. Schwester, welche an einen Prinzen von Hessen-Kassel vermählt war. Der Krieg wurde durch den Frieden von Stockholm beendigt (1720); Preußen erhielt darin Stettin und Vorpommern bis zur Peene mit den Inseln Usedom und Wollin. Dänemark erhielt ganz Schleswig: Hannover, dessen Kurfürst seit 1714 auch König von England war, Bremen und Verden, Polen Kurland. Rußland erhielt im Frieden von Nystadt 1721 gegen Rückgabe Finnlands Livland, Esthland und Jngermanland. Ebenso wie infolge des spanischen Erbsolgekrieges Spanien, so büßte infolge des nordischen Krieges Schweden seine Großmachtstellung ein, an dessen Stelle nunmehr Rußland tritt. Peter der Große erhob dieses barbarische Reich durch glückliche Kriege, durch Beförderung von Handel und Industrie und durch Begünstigung der europäischen Kultur zu einem modernen Staate und zu einer Großmacht.

3. Geschichtsbüchlein für mehrklassige Schulen - S. 6

1894 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 6 — In dieser Not dachte Klodwig an die Bitte seiner Gemahlin. Er erhob seine Hände zum Himmel und rief: „Jesus Christus, den meine Gemahlin als Gott verehrt, hilf mir ; denn meine Götter verlassen mich. Wenn du mir beistehst, will ich mich taufen lassen." Klodwig gewann darauf einen glänzenden Sieg. Noch in demselben Jahre ließ er sich nebst 3000 vornehmen Franken (durch den Bischof Remigius von Rheims) taufen. Er änderte seine Gesinnung jedoch nicht, sondern blieb ein gewaltthätiger und herrschsüchtiger König. — Klodwig starb 15 Jahre später zu Paris, das er zu seiner Residenz gemacht hatte. § 5. Bonifatius. *1.Dieausbreitungdeschristentllmsindeutschlaild. Schon in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung wurde das Christentum durch die Römer den Deutschen an der Donau und ant Rhein bekannt. In Straßburg, Speier, Worms, Mainz, Trier und Köln waren schon früh Bischofssitze. Im Innern Deutschlands aber herrschte noch das blinde Heidentum. Da erweckte Gott zunächst in Irland fromme Männer, welche (feit dem 5. Jahrhundert) unter vielen Mühen und Gefahren das Evangelium den heidnischen Deutschen verkündeten. Zu diesen Glaubensboten zählen die hll. Gallus, Kilian, Kolumban. Goar n. a. Diese Männer haben viele Germanen dem Christentum zugeführt und deren Sitten veredelt, auch Kirchen und Klöster gegründet. Den höchsten Ruhm um die Einführung des Christentums in Deutschland erwarb sich der Hl. Bonisatius. 2. Bonifatius heißt auch Apostel der Deutschen; denn er war der ausgezeichnetste unter allen Glaubensboten, welche das Christentum in Deutschland verkündigten. Derselbe war in England geboren und von vornehmer Abstammung. In der Taufe erhielt er den Namen Winfried. Nachdem er sich in einem Kloster auf seinen hohen Beruf vorbereitet hatte, lenkte er seine Schritte nach dem heidnischen Friesland. Jedoch war die Zeit für ihn nicht günstig; betrübt kehrte er wieder nach England zurück. Bald daraus ging er nach Rom, um den Segen des Papstes zu erhalten. Dann begab

4. Geschichtsbüchlein für mehrklassige Schulen - S. 8

1894 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 8 — dankbar, indem er zweimal gegen den Longobardenkönig zog und das diesem abgenommene Land dem Papste schenkte. Daraus entstand der Kirchenstaat. Mit Pipin, der als König noch 16 Jahre regierte, beginnt die Herrschaft der karolingischen Fürsten. Pipins Nachfolger war sein Sohn Karl der Große. 2. Karls Gestalt und Kleidung. Karl der Große war ein schöner Mann. Seine großen, hellen Augen blickten sanft und wohlwollend; im Zorne dagegen glichen sie flammenden Feuern. Sein Ansehen war männlich und majestätisch. Dabei war er sehr stark. Schon in früher Jugend übte er seine Körperkraft durch Schwimmen, Reiten, Jagen und Fechten. In seiner Kleidung war Karl höchst einfach. An Werktagen trug er nur solche Kleider, welche seine Frau und seine Töchter ihm gemacht hatten. Bei hohen Besuchen zeigte er sich in seiner königlichen Pracht. Ausländischen Putz verschmähte er. 3. Krieg gegen die Sachsen. Karl der Große war bestrebt, alle deutschen Stämme zu einem christlichen Volke zu vereinigen. Um dieses zu erreichen, mußte er zunächst einen Krieg gegen die heidnischen Sachsen führen, welche im heutigen Westfalen und Hannover wohnten. Sie vertrieben die ihnen gesandten Missionäre und fielen oft in das Frankenreich ein. Kart zwang sie zur Unterwerfung und zur Annahme des Christentums. Kaum aber hatte er sich entfernt, da erhoben sich die Sachsen wieder. Sie jagten die christlichen Priester fort, zerstörten die Kirchen und dienten ihren heidnischen Göttern. Ihr Anführer hieß Wittekind. Dieser mußte sich zuletzt ergeben und ließ sich mit vielen Sachsen taufen. Dreißig Jahre dauerte der Kampf, ehe die Sachsen vollständig unterworfen waren. Zur Befestigung des Christentums im Sachsenlande errichtete Kart dort mehrere Bistümer, z. B. Münster, Minden, Osnabrück und Paderborn. 4. Karls Kaiserkrönung. Der Papst Leo Iii. wurde einst bei einer feierlichen Prozession überfallen und mißhandelt. Seine Freunde retteten ihn, und er floh zu Karl, welcher gerade einen Reichstag zu Paderborn hielt. Karl versprach

5. Geschichtsbüchlein für mehrklassige Schulen - S. 5

1894 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 5 — und Land. In dieser Not vereinigten sich die Römer mit mehrern deutschen Stämmen, um dem Wüterich entgegenzutreten. Aus den katalaunifchen Gefilden (bei Chalons an der Marne) kam es (451) zur Schlacht. Attila wurde geschlagen und mußte zurückkehren. Im folgenden Jahre erschien er mit einem neuen Heere und bedrohte Rom. Da kam ihm der Papst Leo der Große entgegen und bewog ihn zur Umkehr. Attila starb bald darnach plötzlich, und sein Reich zerfiel. *4. Das Ende der Völkerwanderung. Durch die Völkerwanderung war das römische Reich so geschwächt worden, daß sein Untergang nicht mehr lange ausbleiben konnte. Im Jahre 476 stieß ein deutscher Fürst, Namens Odoaker, den letzten römischen Kaiser vom Throne und nannte sich König von Italien. Gegen ihn zog Theo-derich mit den Ostgoten, welche nun ihre Herrschaft in Italien begründeten. Aber auch diese bestaud nicht lange. Im Jahre 568 kamen die Longobarden aus Ungarn und nahmen in Italien Besitz. Damit hatte die Völkerwanderung ihr Ende erreicht. § 4. Klodwig. 1 Klodwig wird Frankenkönig. Eines der mächtigsten germanischen Völker waren die Franken, welche ihre Wohnsitze am Niederrhein, in Belgien und Frankreich hatten. Sie zerfielen in einzelne Stämme und gehorchten anfangs auch mehrern unter sich verbündeten Fürsten. Einer der mächtigsten war Klodwig. Derselbe erwarb sich durch List und Gewalt allmählich die Herrschaft über alle fränkischen Volksstämme. 2. Klodwigs Bekehrung zum Christentum. Klodwigs Gemahlin hieß Klotilde. Dieselbe war eine Christin, Klodwig aber und die Franken waren noch Heiden. Die Königin suchte ihren Gemahl auch zum Christentum zu bewegen, aber ihre Bitten sanden kein Gehör. Da brach (ün Jahre 496) zwischen den Franken und den Alemannen, welche am Oberrhein wohnten, ein Krieg aus. Es kam zu einer furchtbaren Schlacht. Der Sieg neigte sich endlich auf die Seite der Alemannen.

6. Geschichtsbüchlein für mehrklassige Schulen - S. 7

1894 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
er sich wieder zu den heidnischen Friesen. Mit noch größerem Erfolge wirkte er darauf bei den Hessen und Thüringern, welche ebenfalls noch Heiden waren. Erstere hatten bei dem Dorfe Geismar eine große Eiche, die dem Donnergotte (Thor) geweiht war. Bonifatius fällte sie mit eigener Hand. Als die Hessen so die Ohnmacht ihrer Götter erkannten, ließen sie sich taufen. Später reiste Bonifatius abermals nach Rom. Der Papst ehrte ihn durch Verleihung der erz-bischöflichen Würde: außerdem machte er ihn zum Primas von ganz Deutschland. Bonifatius stiftete zur Verbreitung des Christentums viele Bistümer (z. B. Würzburg, Eichstädt. Erfurt, Passau u. a.) und das Kloster zu Fulda; er nahm erst später als Erzbischof seinen Sitz zu Mainz. Als er 73 Jahre alt war, ging er abermals zu den Friesen, lehrte und bekehrte viele Tausende. Da sollte er sein ruhmvolles Leben durch einen glorreichen Tod besiegeln. Mitten in seiner Missionsthätigkeit wurde er (am 5. Juni 755) von einer Rotte Heiden überfallen und getötet. Er empfing mit verklärtem Angesichte, das Evangelienbuch über sein Haupt haltend, betend den Todesstreich. Sein Leichnam wurde nach Fulda gebracht. § 6. Karl der Große (768—814). 1. Die Hausmeier. Die Nachkommen Klodwigs (die Merowinger) waren schwache Regenten und nicht fähig, das Land zu regiereu. Diese Ausgabe überließen sie ihrem ersten Diener, dem Hausmeier. Unter den Hausmeiern zeichnete sich besonders Karl Martell (d. i. der Hämmern:) aus. Zu seiner Zeit waren die mohammedanischen Araber von Spanien aus, das sie bereits erobert hatten, ins Reich der Franken eingefallen. Karl Martell schlug dieselben (732) zurück und rettete so das Frankenreich und das Christentum. Sein Sohn war Pipin der Kleine. Derselbe barg in einem kleinen Körper eine riesige Stärke. Er regierte mit Klugheit und Kraft, und die Franken wünschten, daß er den Königstitel annehme. Als er dazu eingewilligt und auch die Zustimmung des Papstes erlangt hatte, wurde er zum Könige der Franken gewählt. Pipin erwies sich dem Papste

7. Geschichtsbüchlein für mehrklassige Schulen - S. 11

1894 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 11 — Jetzt wurde Deutschland ein Wahl reich. Der erste gewählte Köuig war Konrad der Franke. Dieser empfahl aus seinem Sterbebette seinen bisherigen Gegner, Heinrich von Sachsen, zu seinem Nachfolger. § 7. Heinrich I. (919—936.) 1. Sein Name. Heinrich I. hat den Beinamen „der Vogelsteller"; denn nach der Sage haben die Boten, welche ihm die Nachricht von seiner Wahl brachten, ihn auf dem Bolgelfange getroffen. 2. Die Feinde des Landes. Als Heinrich die Regierung antrat, war Deutschland an der Ostgrenze von den Ungarn bedroht. Diese kamen auf ihren schnellen Pferden, trieben den Bauern das Vieh weg, sengten und plünderten. Sie verbreiteten Schrecken und Entsetzen, wo sie sich nur blicken ließen. Heinrich war mit seinen ungeübten Kriegsscharen noch zu schwach, um ihnen mit Gewalt entgegenzutreten. Er schloß daher einen neunjährigen Waffenstillstand mit ihnen und mußte einen jährlichen Tribut bezahlen. Die Ungarn ließen Deutschland neun Jahre unbelästigt. 3. Die Sicherung des Reiches. Die Zeit der Ruhe benutzte Heinrich dazu, das Reich zu befestigen und sich auf den Kampf vorzubereiten. Größere befestigte Ortschaften kannte man damals in Sachsen und Thüringen nicht; auch die Grenzmarken waren schlecht gehütet. Heinrich ließ deshalb feste Burgen und Städte bauen, daher heißt er auch „Heinrich der Städteerbauer". Die Bewohner jener hießen Bürger. Jeder neunte Mann der Landbevölkerung, den das Los traf, mußte in die Stadt ziehen; auch wurde der dritte Teil der Ernte dorthin gebracht. Den Städten gewährte Heinrich manche Vorrechte. Auch ließ er die Waffen verbessern und gewöhnte sein Volk an den Reiterkampf. 4. Kampf gegen die Wenden. Heinrich erprobte sein Heer im Kampfe gegen die Wenden. Diese wohnten an der Elbe und fielen oft plündernd in ihre Nachbargebiete ein. Durch ihre Einfälle in Sachsen wurden sie eine wahre Plage für das Land und eine große Gefahr für das neu eingeführte Christentum. Heinrich besiegte sie und eroberte

8. Geschichtsbüchlein für mehrklassige Schulen - S. 12

1894 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 12 — ihre Hauptstadt, in welche sie sich zurückgezogen hatten. Zur Sicherung der Grenze gründete er (im Jahre 928) an der linken Elbseite die Nordmark. Der Markgraf derselben hatte die Pflicht, die Wenden im Gehorsam zu halten, die Grenzen des Reiches zu sichern und für die Ausbreitung des Christentums zu forgen. Die Nordmark ist der Anfang des preußischen Staates. 5. Kampf gegen die Ungarn. (933.) Als der Waffenstillstand mit den Ungarn abgelaufen war, forderten diese den Tribut weiter. Sie wurden abgewiesen und sielen daher von neuem in Deutschland ein. Heinrich sammelte rasch sein Heer und eilte ihnen entgegen. Er schlug sie unweit Merseburg derart, daß sie während seiner Regierungszeit Deutschland nicht mehr beunruhigten. Heinrich starb drei Jahre später, nachdem er 17 Jahre regiert hatte. Er liegt zu Quedlinburg begraben. § 8. Die hl. Mathilde. Die hl. Mathilde war eine sächsische Fürstentochter und die Gemahlin Heinrichs I. Ihre Erziehung genoß sie in einem Kloster. Hier wurde ihr auch jene große Liebe zum Gebete eingepflanzt, die sie während ihres ganzen Lebens bethätigte. Selbst im Glanze des Hoflebens bewahrte sie die Tugenden der Liebe und Demut gegen Gott. Ihr Gebetseifer war so groß, daß sie oft des Nachts ihr Schlafzimmer verließ, um dem Drang ihres Herzens zu folgen und sich ungestört dem Gebete hinzugeben. Als Heinrich sterben sollte, eilte Mathilde in die Kirche, um dessen Seele durch ein inbrünstiges Gebet Gott zu empfehlen. Nach dem Hinscheiden ihres Gemahls verbrachte sie einige Zeit auf der Erde knieend und betend und ließ dann ein hl. Meßopfer für ihn darbringen. Trotz ihrer hohen Stellung blieb es ihr nicht erspart, den Leidenskelch kosten zu müssen. Alle Leiden und Widerwärtigkeiten ertrug sie jedoch mit Geduld und Ergebung in Gottes hl. Willen. Die größten Trübsale hatte sie von ihren Söhnen Otto und Heinrich zu erdulden, welche nicht nur wegen der Kaiserwürde unter sich in Streit geraten

9. Geschichtsbüchlein für mehrklassige Schulen - S. 14

1894 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 14 — Otto verzieh ihm und machte ihn zum Herzog von Bayern. Beide Brüder waren von nun an ein Herz und eine Seele. 3. Die äußern Kämpfe. Nachdem Otto sein Reich im Innern befestigt hatte, suchte er dasselbe auch nach außen zu stärken, indem er zunächst gegen die Wenden und Dänen zog. Er zwang sie zur Annahme des Christentums und gründete mehrere Bistümer bei ihnen. Unterdessen fielen die Ungarn wieder trt Deutschland ein. Sie prahlten: „Unsere Rosse werden die deutschen Flüsse und Seeen austrinken und mit ihren Husen die Städte zerstampfen." Otto zog mit seinem ganzen Heere ihnen entgegen. Auf dem Lechfelde (bei Augsburg) kam es zur Schlacht. Nachdem die Deutschen sich durch Gebet und Fasten vorbereitet hatten, begannen sie im Vertrauen auf Gott den Angriff. Lange hielten die Ungarn stand; dock endlich begann der eine Flügel zu weichen, und zuletzt wandten sich alle zur wilden Flucht. Viele Ungarn fielen durchs Schwert, andere ertranken im Lech; nur wenige entkamen. Von nun an wurde Deutschland nicht mehr von ihnen belästigt. 4. Ottos Kaiserkrönung. (962.) Otto zog dreimal nach Italien, um dasselbe wieder mit Deutschland zu vereinigen (und Ruhe und Ordnung daselbst herzustellen). Auf dem zweiten dieser Züge wurde er vom Papste zum römisch-deutschen Kaiser gekrönt. Deutschland bekam nun den Namen „das heilige römische Reich deutscher Nation". Otto starb im Jahre 973, nachdem er 37 Jahre regiert hatte. Er liegt im Dom zu Magdeburg begraben. § 10. Der erste Kreuzzug. (1096 — 1099.) 1. Veranlassung desselben. Das Land, in welchem Jesus Christus lebte, heißt Palästina oder das heilige Land. Von jeher pilgerten die Christen gern nach diesem Lande. Besonders ging ihre Wallfahrt nach Jerusalem, wo durch die hl. Helena über dem Grabe eine prachtvolle Kirche war erbaut worden. So lange die Araber Herren von Palästina waren, wurden die Wallfahrer in keiner Weise belästigt. Als aber gegen Ende des 11. Jahrhunderts ein wilder

10. Geschichtsbüchlein für Halbtagsschulen - S. 16

1893 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 16 — noch Heiden waren. Bei dem Dorfe Geismar fällte er mit eigener Hand die Donnereiche. Später reiste Bonifatins abermals nach Rom. Der Papst ehrte ihn durch Verleihung der erzbischöflichen Würde: außerdem machte er ihn zum Primas von ganz Deutschland. Bonifatius stiftete zur Verbreitung des Christentums viele Bistümer und das Kloster zu Fulda; er nahm erst später als Erzbischos seinen L>itz zu Mainz. Als er 73 Jahre alt war, ging er zum dritten Male zu den Friesen, lehrte und bekehrte viele sausende. Hier sollte er auch sein ruhmvolles Leben durch einen glorreichen Tod besiegeln. Mitten in seiner Missionsthätigkeit wurde er (am 5. Juni 755) von einer Rotte Heiden überfallen und getötet. Sein Leichnam wurde nach Fulda gebracht. § 7. Karl der Große. (768—814.) 1- Karls Gestalt und Kleidung. Vor mehr als 1000 Jahren herrschte in Deutschland ein mächtiger Kaiser. Es war Karl der Große. Sein Ansehen war männlich und majestätisch. Dabei war er sehr stark. Schon in früher Jugend übte er feine Körperkraft durch Schwimmen, Retten, Jagen und Fechten. In feiner Kleidung war Karl höchst einfach. Ausländischen Putz verschmähte er. "2. Krieg gegen die Sachsen. Karl der Große war bestrebt, alle deutschen Stämme zu einem christlichen Volke zu vereinigen. Um dieses zu erreichen, mußte er zunächst einen Krieg gegen die heidnischen Sachsen führen. Karl zwang sie zur Unterwerfung und zur Annahme des Christentums. Kaum aber hatte er sich entfernt, da erhoben sich die Sachsen wieder. Sie jagten die christlichen Priester fort, zerstörten die Kirchen und dienten ihren beidnifchen Göttern. Ihr Anführer hieß Wittekind. Dieser mußte sich zuletzt ergeben und ließ sich mit vielen Sachsen taufen. Dreißig Jahre dauerte der Kampf, ehe die Sachsen vollständig unterworfen waren. Zur Befestigung des Christentums im Sachfeulaude errichtete Karl dort mehrere Bistümer.
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